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Schelling in München (1811–1841)
Hybride Nachlass-Edition

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Schellings Nachlass: Ein Denken im Werden

Der große Schelling-Forscher Xavier Tilliette prägte für Schellings Denken den Begriff einer »Philosophie im Werden«. Erst eine vollständige und systematische Erschließung des Nachlasses wird es ermöglichen, dieser Eigentümlichkeit seines Denkens gerecht zu werden. Dafür legt das Projekt das Hauptgewicht auf eine digitale Edition des Nachlasses, die durch eine Printedition ausgewählter Nachlassstücke begleitet wird.    

Zur digitalen Edition und Datenbank gelangen Sie hier.

Digitale Edition

Leitendes Ziel der digitalen Edition ist es, Schellings Denken und Wirken in seiner zeitlichen Genese zugänglich zu machen. Dafür sollen die Überlieferungsträger in ihrer intertextuellen Relationalität, d.h. hinsichtlich ihres thematischen, inhaltlichen und chronologischen Bezugs, erschlossen werden, was durch den Aufbau einer digitalen datenbankbasierten open-access-Edition der folgenden Dokumente umgesetzt wird:

  • Philosophische Entwürfe und Notizen
  • Nachschriften/Vorlesungsmanuskripte
  • Posthum veröffentlichte Schriften
  • Briefe und amtliche Dokumente
  • Tagebücher

Ein Großteil der Dokumente wird als transkribierter Text (Leseausgabe) und/oder als digitale Faksimiles zur Verfügung gestellt. Implizite und explizite Personenreferenzen sowie explizite Literaturbezüge werden in den Dokumenten konnotiert und mit dem Eintrag in der Datenbank zu Person, Orten und Literatur verlinkt. Zu Dokumenten, die nicht in Transkription veröffentlicht werden (wie einige Konzeptentwürfe und alle Tagebücher), werden Übersichten erstellt mit thematischer (inhaltlicher) Beschreibung, Schlagwörtern, Personen und Literatur; durch die thematische Charakterisierung können auch sie (als Faksimiles) mit den anderen Dokumenten vernetzt werden.

Grundlage der Edition ist die vom Schelling-Archiv der BAdW übernommene Datenbank, die neben den Rubriken „Personen“, „Orte“, „Literatur“, „Dokumente“ und „Briefe“ noch um zwei Lexikonrubriken, die eine mit philosophischen Schlüsselbegriffen, die andere als ein „Wörterbuch der Religionen“ ergänzt wird.

Printedition

Neben der digitalen Edition der genannten Dokumente plant das Projekt begleitend eine Printedition in vier Bänden. Diese dient dazu, die Resultate aus der digitalen Edition in zusammenfassender Auswertung zu präsentieren. In Druckform veröffentlicht werden zentrale Texte aus Schellings Beschäftigung mit dem Weltalter-Projekt (1811–1827) ebenso wie die drei großen Vorlesungsthemen: Begründung der positiven Philosophie (System der Weltalter), Mythologie und Offenbarung.

Jeder Band beginnt mit einem ausführlichen editorischen Bericht, worin ein Vergleich aller vorhandenen Quellentexte zum Thema, die zuvor in digitaler Edition veröffentlicht wurden, mithin deren umfassende Auswertung vorgenommen wird. Zusätzlich zur Textedition bieten die Berichte eine wissenschaftlich-philologische Erläuterung mit Entstehungsgeschichte, Darstellung der Gedankenentwicklung und Rezeption. Die Texte selbst werden in Form einer Studien- oder Leseausgabe (ohne textkritischen Apparat) veröffentlicht. Die Verweise zu den Texten stimmen mit denjenigen der digitalen Edition überein, betreffen also Personen- und Literaturverweise. Es folgen Register (Personen, Ort, Sachen), Konkordanzen (mit anderen Textdokumenten) und Bibliographie.